Wenn ein Angehöriger pflegebedürftig wird, stellt sich oft schnell die Frage:
24-Stunden-Betreuung im eigenen Zuhause oder der Umzug in ein Pflegeheim?
Beide Optionen bieten Vor- und Nachteile – doch welche Lösung ist die bessere, insbesondere in Regionen wie Hessen?
In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Unterschiede, zeigen Finanzierungsmöglichkeiten auf und helfen Ihnen dabei, die passende Entscheidung zu treffen.

Was versteht man unter 24-Stunden-Betreuung?
Bei der 24-Stunden-Betreuung handelt es sich um eine Betreuungsform, bei der eine Betreuungskraft mit im Haushalt der pflegebedürftigen Person lebt.
Diese übernimmt nicht nur pflegerische Aufgaben, sondern auch die hauswirtschaftliche Versorgung und sorgt für soziale Nähe.
In Hessen gibt es zahlreiche seriöse Agenturen, die erfahrene Betreuungskräfte vermitteln – häufig aus Osteuropa und im legalen Entsendemodell angestellt.
Was bietet ein Pflegeheim?
Ein Pflegeheim ist eine stationäre Einrichtung mit medizinischem Fachpersonal. Die Bewohner erhalten eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung, sind in einem geregelten Alltag eingebunden und können soziale Kontakte pflegen.
Pflegeheime sind besonders bei hohem Pflegebedarf oder demenziellen Erkrankungen oft die erste Wahl.
Vergleich: 24-Stunden-Betreuung vs. Pflegeheim
- Vertraute Umgebung: Die 24-Stunden-Betreuung ermöglicht es, weiterhin im eigenen Zuhause zu leben. Für viele Senioren ist dies ein unschätzbarer Vorteil gegenüber dem Umzug ins Pflegeheim.
- Persönliche Betreuung: Bei der 24-Stunden-Betreuung in Hessen betreut meist eine feste Bezugsperson den Pflegebedürftigen – im Gegensatz zu Pflegeheimen, wo häufig wechselndes Personal zum Einsatz kommt.
- Soziale Isolation: Pflegeheime bieten Gruppenangebote und fördern den Austausch mit anderen Bewohnern. Bei häuslicher Betreuung kann dies fehlen – es sei denn, Angehörige und Umfeld sind stark eingebunden.
- Kostenstruktur: Die 24-Stunden-Betreuung wird nur anteilig durch die Pflegekasse unterstützt (z. B. über Pflegegeld, Verhinderungspflege oder Kombinationsleistungen). Pflegeheime hingegen rechnen direkt mit der Pflegeversicherung ab, verlangen aber häufig hohe Eigenanteile.
- Flexibilität: Die Betreuung im eigenen Heim lässt sich individueller gestalten als der Alltag in einem Pflegeheim.
Welche Unterstützung gibt es für die 24-Stunden-Betreuung in Hessen?
Pflegebedürftige mit anerkanntem Pflegegrad können verschiedene Leistungen der Pflegekasse in Anspruch nehmen – auch zur anteiligen Finanzierung der 24-Stunden-Betreuung in Hessen:
- Pflegegeld (bis zu 990 € monatlich bei Pflegegrad 5)
- Verhinderungspflege (bis zu 1.612 € jährlich)
- Kurzzeitpflege-Zuschüsse
- Zuschüsse für Pflegehilfsmittel & Wohnraumanpassung
Diese Mittel können flexibel genutzt werden, um die Kosten der häuslichen Betreuung zu reduzieren. Ergänzend sind steuerliche Entlastungen als haushaltsnahe Dienstleistungen möglich.
Wann ist die 24-Stunden-Betreuung die bessere Wahl?
Die 24-Stunden-Betreuung bietet sich besonders an, wenn:
- der Wunsch besteht, in den eigenen vier Wänden zu bleiben
- eine individuelle, auf die Person zugeschnittene Betreuung erwünscht ist
- Ambulante Pflegedienste nicht ausreichend Kapazität haben
- eine dauerhafte Alternative zum Pflegeheim gesucht wird
In ländlichen Gebieten Hessens ist diese Form der Betreuung oft besonders attraktiv, da stationäre Pflegeeinrichtungen teilweise ausgelastet oder weit entfernt sind.
Fazit: Pflegeheim oder 24-Stunden-Betreuung?
Es gibt keine pauschale Antwort – die Entscheidung hängt von den individuellen Bedürfnissen, dem Gesundheitszustand und dem sozialen Umfeld ab.
Die 24-Stunden-Betreuung in Hessen bietet eine persönliche und würdige Pflegeform im vertrauten Zuhause – sie verlangt aber auch mehr Organisation und private finanzielle Mittel.
Nutzen Sie professionelle Pflegeberatung in Ihrer Region, um die optimale Entscheidung zu treffen – individuell, rechtssicher und gefördert durch die Pflegekasse.